Zwischen Highspeed und Herzschlag.

Resilienz & Natur: Wie wir in einer digitalen Welt wieder lebendig werden

Wir leben in einer Zeit, in der sich alles immer schneller dreht. Social Media ist längst kein neues Phänomen mehr. KI, Automatisierung, digitale Optimierung – die Welt scheint immer weiter beschleunigt zu werden. Und mittendrin: der Mensch. Fragend, suchend, überreizt.

In Gesprächen mit Klient:innen, Kolleg:innen oder auch einfach Menschen im Alltag begegnet mir immer wieder dasselbe Gefühl: eine tiefe, oft diffuse Sehnsucht. Nur wonach eigentlich?

Es ist kein klar benennbares Ziel. Kein Ort, kein Besitz, kein Status. Es ist eine Sehnsucht nach etwas, das langsamer, echter, sinnvoller ist. Nach etwas mit Fundament.

Ich glaube, dass wir Menschen – ohne es zu wollen – verlernt haben zu leben. Zu atmen, ohne Ziel. Zu sein, ohne Leistungsdruck. Zu spüren, ohne sofort zu bewerten.

Wenn wir auf die alten Kulturen schauen, Naturvölker, die im Einklang mit den Jahreszeiten, der Erde und ihrer Umgebung lebten – sehen wir eine Form von Leben, die heute fast exotisch erscheint. Und doch ist sie tief in uns verwurzelt. In den Zellen. In der Intuition. In dem Teil von uns, der manchmal leise flüstert: Da fehlt etwas.

Wie schaffen wir also die Brücke? Zwischen Technologie und Erdung? Zwischen Fortschritt und innerem Gleichgewicht?

Resilienz, so wie ich sie verstehe, ist keine bloße Widerstandskraft. Sie ist die Fähigkeit, mit dem Leben zu tanzen, auch wenn der Rhythmus sich verändert. Und diese Fähigkeit braucht nicht nur mentale Stärke, sondern auch emotionale Tiefe, körperliche Präsenz und - vor allem – Verbindung.

Verbindung zur Natur. Verbindung zu unserem Körper. Verbindung zu dem, was größer ist als wir.

Denn die Natur kennt keine Eile. Kein Burnout. Keine ständige Optimierung. Sie zeigt uns, wie Wandlung geht. Langsam, organisch, in Zyklen. Genau das kann uns heute helfen, wieder bei uns anzukommen. Wieder zu leben.

Vielleicht beginnt Resilienz nicht mit einem weiteren Tool. Sondern mit einem Schritt raus. Barfuß auf die Erde. Bei einem tiefen Atemzug und dem ehrlichen Eingeständnis: Ich bin müde. Und ich will zurück – zu mir.

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Was eine Erdbeer-marmelade mit Burnout zu tun hat.

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Was mich bewegt – und warum ich begleite.