Was die Natur mich über Achtsamkeit und Ankommen gelehrt hat.

Wald im SonnenUntergang

Zurück zur Natur – oder eher: Zurück zu mir

Wenn du mich vor ein paar Jahren gefragt hättest, was mir fehlt, hätte ich dir keine Antwort geben können. Ich hatte einen guten Job, war strukturiert, effizient, leistungsstark. Und trotzdem war da diese Leere. Dieses stille Gefühl: Irgendwas stimmt hier nicht.

Ich habe lange gedacht, ich müsste einfach nur „durchhalten“, mich zusammenreißen, besser organisieren. Aber was mir wirklich fehlte, war etwas ganz anderes: Raum. Kontakt. Erdung.

Ich schreibe diesen Blog, weil ich überzeugt bin, dass wir viele Antworten in uns tragen – aber den Zugang dazu verloren haben. Weil wir es verlernt haben, still zu werden. Mit uns zu sein. In Verbindung. Und die Natur ist für mich einer der direktesten Wege dorthin.

Ich schreibe, weil ich viele Jahre selbst in einer Welt unterwegs war, die immer nur schneller wurde. Weil ich weiß, wie es ist, „funktionieren“ zu müssen. Und weil ich am eigenen Körper erfahren habe, was passiert, wenn man diesen inneren Ruf ignoriert.

Was mir half, war kein großes Aha-Erlebnis. Es war das Gegenteil: das Langsame. Das Leise. Die kleinen Momente in der Natur. Barfuß durch nasses Gras. Der Schatten alter Bäume. Der Duft von Erde nach dem Regen. All das hat mich erinnert. An mich.

Ein Moment ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich saß allein an einem kühlen Herbstmorgen unter einer alten Buche. Ich war innerlich leer, ausgebrannt. Ich hatte alles "richtig" gemacht – Job, Leistung, Funktionieren. Und doch fühlte ich mich verloren. Der Baum über mir rauschte im Wind. Seine Wurzeln reichten tief in den Boden, seine Äste weit in den Himmel. In diesem Moment wurde mir klar: Ich darf Wurzeln schlagen, ich darf mich ausdehnen. Ich darf sein, ohne zu leisten. Es war der erste Moment seit Langem, in dem ich mich gehalten fühlte – nicht von einem Menschen, sondern von der Natur selbst.

Achtsamkeit in der Natur bedeutet für mich nicht, einen perfekten Spaziergang zu planen oder alles zu analysieren. Es heißt: da sein. Mit dem, was gerade ist. Und das kann unruhig sein. Oder traurig. Oder still. Aber es ist echt.

Und das ist vielleicht das Heilsamste an der Natur: Sie wertet nicht. Sie fordert nichts. Sie ist einfach da und erlaubt dir, auch einfach da zu sein.

Studien belegen, dass ein Aufenthalt im Grünen Stress reduziert, das Nervensystem beruhigt, das Herz entspannt. Aber ich glaube, wir brauchen keine Studie, um das zu spüren. Wir müssen nur wieder anfangen, hinzuhören.

Vielleicht ist das, was du suchst, nicht weit weg. Vielleicht wartet es auf dich – draußen, in einem Park, im Wald, an einem Bach. Und vielleicht ist es kein Ort. Sondern ein Zustand. Einer, den du längst kennst.

Ich schreibe diesen Blog, weil ich glaube, dass wir uns erinnern dürfen. An das, was in uns lebt. An unsere innere Natur. Und weil ich hoffe, dass meine Worte dich begleiten können – ein Stück auf deinem ganz eigenen Weg zurück zu dir.

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Die Linde – eine sanfte Gefährtin mit starkem Herzen.